Meine Torfkanone

Ich habe mir einen Druckbehälter für eine Torfkanone gekauft, den ich im Diskusbrief von September 2006 beschrieben fand.

Ich hatte schon seit längerem nach einem Edelstahlbehälter gesucht, aber nichts gefunden. Dass es einfach und kostengünstig geht, sieht man jetzt an diesem Bericht.

Aber man muss erstmal auf die Pemixbehälter der Getränkehersteller kommen. Es war etwas schwierig dran zu kommen – aber über ein Onlinewarenhaus bin ich dann doch fündig geworden.

Und schon hatte ich das nächste Problem mit den Anschlüßen. Ich fand keine passenden Schläuche dazu. Beim Stöbern durch diverse Baumärkte und Spezialgeschäfte fand ich leider nichts und wenn, dann nur im Großgebinde. Das war mir aber dann doch zu teuer.

Etwas frustriert fiel mir dann die Firma Kölle Zoo ein. Ein Verkäufer brachte mich dann in Richtung PVC-Rohre. Da dämmerte es mir, was er mir anbieten wollte. Auf diese Idee hätte ich auch von selbst kommen müssen, da ich schon öfter mit dem Material gearbeitet habe.

Aber wie es halt mal so ist, da spuckt einem was im Kopf herum und man weiß nicht wie, dabei liegt die Lösung so nahe.

Der Verkäufer hat mir die benötigten Teile gleich zusammengestellt. Mein Sohn musste mir noch in seinem Geschäft schnell zwei Gewinde in die Muffen drehen und dann ging es an den Zusammenbau und an die ersten Tests der neuen Torfkanone.

Bauanleitung

1. Bei den Kupplungen die Rückschlagventile entfernen. Danach habe ich mit GFK-Rohren und Reduzierstücken die Anschlüsse für die 1/2 Zoll Schläuche verklebt und in beide Muffen noch ein Gewinde gemacht um sie auf die Steckkupplungen verschrauben zu können. Abgedichtet habe ich dies mit Teflonband aus dem Sanitärbereich.

2. Beim Behälter sind auch Rückschlagventile im Ein und Auslauf dran. Diese habe ich auch entfernt.

3. Behälter öffnen und den Boden mit einem 5cm starken Hamburger Mattenfilter feine Sorte auslegen, aber nicht den Schnitt oder das Loch vergessen in den Mattenfilter zu schneiden.

4. Ich habe extra noch einen Beutel Filterwatte über den Mattenfilter gelegt, damit sowenig wie möglich Partikel durchgehen. Danach mit Torf befüllen bis zum letzten Drittel des Behälters weil sich der Torf etwas ausdehnt. Mit der Gießkanne dann den Behälter fast bis zum Rand mit Wasser befüllen und dann den Behälter verschließen.

5. Der Druckwasseranschluss kommt dann auf die gegenüberliegende Seite hin – also nicht an das Steigrohr. Aus diesem kommt das Torfwasser.

6. Wasser mit niederer Geschwindigkeit durchlaufen lassen – um so besser ist das Ergebnis!

Verwendeter Torf

Ich verwende den Torf von Floragard; den bekommt man in Gartencentern, Baumärkten, Gärtnereien oder in landwirtschaftlichen Genossenschaften.

Ausgangswasser

Das Karlsruher Trinkwasser liegt mit der Härte im Bereich 3

Es hat die Werte:
PH 7.05
GH 17-18° dGH
Sauerstoff 6.67 mg/l
Nitrat 3.9 mg/l
und hat einen Leitwert von ca. 645,31 µS/cm

Erster Testlauf

Und so sieht das Torfwasser aus zu dem ich noch Osmosewasser und Frischwasser zu gebe.

Wenn ich jetzt alles richtig gemessen habe ich jetzt einen pH-Wert von 6, GH 10° dGH, KH 3° dKH und einen Leitwert 200 µS/cm.

Für den nächsten Wasserwechsel habe ich in einem 200l Fass mit dem Torfwasser hergerichtet, über Nacht hänge ich noch einen Durchlüfter dran und werde die Temperatur auf 29°Grad hochfahren. Mal schauen was die Werte mir am nächsten Morgen sagen.

Beim letzten Test hatte ich Werte von pH 4,5, KH 4° dKH und
eine GH 6° dGH.

Wassermenge

Im Sommer hatte ich bei einem Nachbarn im Garten 3 Fässer mit Torfwasser gefüllt. Beim letzten Fass waren die ca. 10l Torf in meiner Torfkanone ausgelaugt und die Werte stiegen an.

Aber dennoch: Das Wasser hatte fast die Qualität um darin Fische zu züchten.

Da ich zu Hause nur ein 200 l. Fass habe und mir mit der Zeit aber das Wasser doch etwas zu gelbstichig war, wechsle ich das Wasser nun so: Ich befülle das Fass ca.1/3 mit Osmosewasser und das nächste Drittel mit Torfwasser. In das letzte Drittel fülle ich Frischwasser rein, bis ich die Werte habe, die das Becken braucht.

Danach befülle ich das Fass gleich wieder mit Torfwasser, danach mit Osmosewasser und dann mit Frischwasser, um den nächsten Wasserwechsel 1 Woche später vorzubereiten.

Für mich ist jetzt im Moment die Torfkanone etwas überdimensioniert. Ich hoffe aber, dass meine Fische bald größer sind und mal Junge machen.

Dann habe ich noch ein zweites Becken im Keller das befüllt werden muss.

Also 3 Becken mit 500 l wären daher optimal.

Ich mache nur eine Befüllung der Torfkanone für zwei Wasserwechsel, da ich den Torf nicht in der Torfkanone lassen kann. Er würde sonst umkippen.

Ich hatte schon mal andere Bauarten der Torfkanone in Betracht gezogen und mal damit angefangen diese nachzubauen bevor ich diese baute. Die waren mir aber zu sperrig und zu umständlich in der Handhabung.

Bezugsquelle für KEG Behälter:

Da ich öfters nachfragen bekomme wo ich diese Behälter bekommen habe, habe ich hier zwei links wo man diese Behälter samt zubehör beziehen kann.


Wichtiger Hinweis

Ich übernehme keinerlei Haftung für eventuelle negative Anzeichen bei Euch in Euren Aquarien oder Wohnort auch für den Fall, dass Ihr diesen überschwemmt.
Dies ist nur ein Bericht wie ich die druckfeste Torfkanone seit längerem erfolgreich benutze.
Ihr übernehmt mit dem Bau und der Anwendung die volle Verantwortung für den Nachbau!